Als mir ein guter Freund
vor sieben Jahren ein unscheinbares Buch mit dem ausufernden Titel
„Wir nennen es Arbeit“ von Holm Friebe und Sascha Lobo empfahl:
„Die digitale Bohème oder: Intelligentes Leben jenseits der
Festanstellung“, über das damals besonders in der Berliner Szene
gerade sehr lebhaft diskutiert wurde und in dem erstmals die
revolutionär scheinende Berufsbezeichnung „Blogger“ einem
staunenden größeren Publikum in der realen Welt eröffnet wurde,
konnte ich weder ahnen noch mir vorstellen, dass auch ich einmal
diesen Weg gehen würde.
Nach der mittlerweile
erfolgten sogenannten „digitalen Revolution“ mit all ihren
fatalen Auswirkungen auf den herkömmlichen Buch- und
Zeitschriftenmarkt hat der Blogger des jungen Einundzwanzigsten
Jahrhunderts einen ebenso romantischen, ausgeprägten und schmerzvoll
unerwiderten Realitätsbezug wie der Berufsrevolutionär des
beginnenden Zwanzigsten Jahrhunderts und steht auf ebenso unsicherem
wirtschaftlichen Fuß. Wesentliches journalistisches Schreiben als
Broterwerb ist nicht mehr nur in seiner Qualität, sondern auch in
seiner Existenz ultimativ bedroht.
Ich vermag den
„Psychosemitischen Buchblog“ vor allem als virtuelles
Schaufenster zu sehen, das idealerweise in verschiedene Richtungen
funktionieren kann, vielleicht sogar in mehr als zwei. Beim
flüchtigen Auswerten der Statistiken, erlebe ich manche wunderbare
Überraschung: Klicks aus Kamerun oder Brasilien, Irak und China, die
mehr als nur anzudeuten scheinen, welches verfeinerte Mittel der
Weltdurchdringung und der zwischenmenschlichen sowie
(inter-)kulturellen Verständigung das Internet in seinen besten
Momenten sein kann.
Visualisierung des Internet |
Im guten ersten Jahr
seines Bestehens hat dieser Blog neben dem zu erwartenden
muttersprachlichen Kernpublikum aus Deutschland, Österreich,
Luxemburg und der Schweiz seine meisten Leser oder vielleicht –
bescheidenerweise – auch nur „Internet-Zuschauer“ in den USA,
Russland, Israel, Rumänien und der Ukraine gefunden. Interessant ist
es, sich eine Top-10-Liste der meistgeklickten Blog-Einträge
aufzurufen, die ich im folgenden durchaus jahreszeitgemäß als
Anregung für Geschenkesuchende wiedergeben möchte, und die
erstaunlich wahrheitsgetreu die unterschiedlichen, oftmals
heterogenen Interessengebiete des Blogs widerspiegelt. Für das
bisherige Interesse an meinem Blog bedanke ich mich ausdrücklich
sehr bei allen Lesern!
Die überraschende Number One |